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Pro Erzgebirgsbahn

Oberbürgermeister Rolf Schmidt und der Stadtrat von Annaberg-Buchholz geben ein klares Bekenntnis zum Erhalt der Erzgebirgsbahn ab.
Die 150jährige Bahnstrecke ist nicht nur lebenswichtig für Südsachsen, sondern auch ein schützenswertes Kulturgut des Erzgebirges.
Erzgebirgsbahn 1 und (Andere)


Am 1. Februar vor 150 Jahren wurde die Eisenbahnstrecke Chemnitz-Annaberg offiziell eröffnet. Im Jahre 1866 begann auf der 55,56 km langen Trasse der
regelmäßige Zugverkehr. Die Anbindung an das überregionale Eisenbahnnetz
trug maßgeblich zum Wirtschaftsboom der Gründerzeit im Erzgebirge bei.

Ironie der Geschichte: Just zum Jubiläum muss um die Zukunft der
Erzgebirgsbahn gekämpft werden. Sachsen drohen bis 2030 massive Einschnitte
in bestehende Nahverkehrsleistungen. Der Bund plant, entsprechende
Regionalisierungsmittel für den öffentlichen Personennahverkehr mit Hilfe
des „Kieler Schlüssels“ neu zu verteilen. Bei sinkender Bevölkerung in
Sachsen könnte es damit zu verminderten Mittelzuweisungen kommen.
Das sind Alarmsignale für das Erzgebirge.
Deshalb setzen sich in Annaberg-Buchholz Stadtrat und Stadt sowie Oberbürgermeister Rolf Schmidt deutlich und mit Nachdruck für eine dauerhafte Bahnanbindung des Erzgebirges ein:
„Die Bahn ist für die Wirtschaft und den Tourismus, für Berufs- und Schülerverkehr, für die Attraktivität unserer Region insgesamt, für die Erreichbarkeit des Oberzentrums Chemnitz und der überregionalen Strecken lebenswichtig. Die Bahn ist ein unverzichtbarer und prägender Teil der Kulturlandschaft des Erzgebirges. Sie hat hohe Bedeutung für die Erreichbarkeit unserer Kurorte sowie den Anschluss an die Fichtelbergbahn.
Gerade jetzt, wo der wirtschaftliche Aufschwung zu greifen beginnt, wo
Menschen ins Erzgebirge zurückkehren, wo wir für das UNESCO-Welterbe
nominiert sind, geht es um Entwicklung, nicht um Rückbau. Das Erzgebirge
ist die Region Sachsens mit der höchsten Industriedichte. Wirtschaft
braucht Verkehr. Der ZVMS (drei Landräte und die Oberbürgermeisterinnen von
Chemnitz und Zwickau) steht in konkreter Verantwortung. Gelder, die für die
Bahn vorgesehen sind, müssen auch für die Bahn verwendet werden. Stadt und
Region erwarten deutliche Signale zum Bahnerhalt im Erzgebirge“
.

Der ehemalige Landrat und heutige Stadtrat Jürgen Förster ergänzt: „Unsere
Bundestags-, Landtags- und Kreistagsabgeordneten müssen ganz klar Flagge
für unsere Region zeigen“
. Der Stadtrat in Annaberg-Buchholz zeigt bereits
Flagge. Am vergangenen Donnerstag bekannte er sich einstimmig, vorbehaltlos
und fraktionsübergreifend zur Bahn und artikulierte konkrete Forderungen
zur Änderung des Nahverkehrsplanentwurfs, Teile A und B.

Kontakte:
Oberbürgermeister Rolf Schmid
t
Tel. 03733 425-201, E-Mail: rolf.schmidt@annaberg-buchholz.de

Jürgen Förster,
Vorsitzender des Stadtratsausschusses Wirtschaft, Verkehr,
Tourismus und Umwelt, Tel. 03733 44181, mobil: 0151 17335420
E-Mail:
j-foerster@gmx.net

 

Geschichtlicher Hintergrund:

150 Jahre Eisenbahnstrecke Chemnitz – Annaberg-Buchholz

Die Geschichte der Eisenbahnstrecke Chemnitz - Annaberg hat ihre Wurzeln in
der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als es in Mittel- und Westeuropa
zur Herausbildung industrieller Zentren kam. Dadurch gab es einen größeren
Material-, Energie- und Transportbedarf. In diese Zeit fällt auch die
Erfindung der Dampfeisenbahn. Meilensteine waren dabei am 27. September
1825 die erste Fahrt der von Stephenson gebauten Lokomotive Nr. 1 sowie am
7. Dezember 1835 die Jungfernfahrt der ersten deutschen Dampfeisenbahn
zwischen Nürnberg und Fürth. 1839 wurde die erste deutsche Fernbahn
zwischen Dresden und Leipzig eröffnet, 1852 folgte der Anschluss von
Chemnitz an das Eisenbahnnetz.
Erzgebirgsbahn 3 historisch (Andere)

Im Januar 1854 gründete sich das Annaberger Eisenbahn-Komitee. In mehreren
Petitionen an die sächsische Staatsregierung wies es auf die Not und den
notwendigen wirtschaftlichen Aufschwung im Erzgebirge hin und schlug dafür
den Bau einer Eisenbahn ins Erzgebirge vor. Mit dem Gesetz zum Bau der
Eisenbahnstrecke Chemnitz - Annaberg wurden dafür am 29. April 1862 die
Weichen gestellt. Vier Millionen Taler stellte der sächsische Staat dafür
zur Verfügung. Zunächst schlug man eine Strecke über Thum und Gelenau vor,
mit Blick auf die zahlreichen Betriebe in den Tälern favorisierte man die
heutige Trasse im Zschopau- und Sehmatal. Am 3. September 1862 begann von
zwei Seiten aus der Bau bis zum Treffpunkt Scharfenstein. Die Annaberger
Baulokomotive der Firma Hartmann (Chemnitz) musste dazu zerlegt und in
Annaberg wieder zusammengebaut werden. Im Jahr 1854 waren etwa 3700
Arbeitskräfte an der 55,56 km langen Trasse beschäftigt. Am 1. Februar 1866
begann der regelmäßige Zugverkehr mit zwei Zugpaaren.

Die zentrale Bedeutung der Strecke wurde nach der Erweiterung des
Streckennetzes nach Weipert und Komotau (1872), Schwarzenberg (1889) sowie
der oberen Bahn nach Annaberg (1906), aber auch im Wirtschaftsboom der
Gründerzeit deutlich.
Ab 1938 verkehrten kurzzeitig Triebwagen als Eilzüge nach Annaberg. Durch
Treibstoffmangel im Zweiten Weltkrieg wurden diese Züge jedoch wenige Jahre
später wieder eingestellt. Sehr große Transportleistungen erbrachte die
Bahn von 1947 bis 1955 für die SDAG Wismut.

Nach 1990 verlegte man verstärkt Transporte von der Schiene auf die Straße,
was 1996 die Einstellung des Güterverkehrs zur Folge hatte. Im Jahr 2000
endete auch der Personenverkehr. Das Ende der Zschopautalbahn schien
besiegelt. Vielen engagierten Bürgern, Kommunen, Eisenbahnfreunden, sowie
Vertretern der Bahn und der sächsischen Staatsregierung ist es zu
verdanken, dass am 1. Januar 2002 die Erzgebirgsbahn als Tochter der
Deutschen Bahn AG neu gegründet werden konnte.

Heute bedienen schnelle, moderne und komfortable Triebwagen im Stundentakt
16 Bahnhöfe und Haltepunkte zwischen Chemnitz und Annaberg-Buchholz,
unterer Bahnhof. Anlässlich des 140. Jubiläums der Strecke wurde am 25.
Januar 2006 einer dieser Triebwagen auf den Namen „Berg- und
Adam-Ries-Stadt Annaberg-Buchholz“ getauft. Seit der Inbetriebnahme der
Strecke wechselte die Trägerschaft mehrmals. Von 1866 bis 1920 gehörte sie
zur Königlich-Sächsischen Staatseisenbahn, von 1920 bis 1993 zur Deutschen
Reichsbahn und seit 1994 zur Deutschen Bahn AG.

Quelle: Siegfried Roßberg,
Annaberg-Buchholz, OT Cunersdorf (verstorben 2014)

Zitat zur Bahneröffnung im Annaberger Wochenblatt vom 3.2.1866:

„Gestern (am 1. Februar 1866) erfolgte die Eröffnung der
Chemnitz-Annaberger Staatseisenbahn. Nachdem bereits früh 7 Uhr 15 Min. der erste Zug, bestehend aus 15 Wagen, nach Chemnitz abgegangen, verkündete halb 12 Uhr das schrillende Signal der Locomotive der auf allen Seiten der Bahnstrecke, am Stadtberge und den gegen-überliegenden Bergen aufgestellten großen Menge die Ankunft des ersten Bahnzuges und gar bald brausten zwei Dampfrosse mit 21 Wagen in den Bahnhof herein”.

Matthias Förster
Pressestelle

Große Kreisstadt Annaberg-Buchholz,
Fachbereich Innere Verwaltung
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Fax: 0049 (0)3733 425-140
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E-Mail: matthias.foerster@annaberg-buchholz.de

 

 

 

 

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