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Keine Angst vorm Feuer

Die Keramikerin JANA KALISCH stellt zeitgleich mit dem Internationalen Töpferfest in Annaberg-Buchholz und noch bis zum 13. August im Atelier WEST aus und sich vor.
Jana Kalisch (Andere)

Kalisch 2 (Andere)
Es ist wieder ein Heimspiel, wenn auch ein seltenes, wenn die Annabergerin in Annaberg ausstellt. Viele der Vernissage-Besucher in Glenn Wests Atelier in der Kupferstraße kennen sie seit vielen Jahren, denn ihr Domizile ist nahe – in Mauersberg, wo sie seit ihrem Abschluss als Keramikerin und Gestalterin 1996 (FS Hermsdorf) wirkt und ausstrahlt. Sie hat eine eigene Homepage (noch nicht bei jedem Künstler selbstverständlich!), und die zeigt Aktivität. Da sind ihre eigenen Gestaltungsresultate zu sehen: Brennversuche in allen möglichen Techniken und Materialien sowie viele Kontakte mit Interessenten, Seminarteilnehmern, Vorführungen.

Ja, man muss sich schon bewegen, wenn man sich bei der überbietenden Angebotsvielfalt signifikant behaupten will. In der laufenden Schau fallen zunächst lange schlanke, hoheitsvolle Figuren in einem dunklen Grau-Blau (Japanische Raku-Brandtechnik)cins Auge. Ihre reizvollen Dekorationen machen das Betrachten zum Genuss und den Titel-Figur-Vergleich zum Spaß. Skurrile Paare, janusköpfige Doppelexistenzen, wandelnde Säulen erscheinen wie als Besucher aus dem Jetset. Dann stehen zentral fast lebensgroße Köpfe herum, die man zu kennen scheint, trotz verrückter Details. Ein blaues Gesicht mit Füßen und goldenem Mondstaub auf dem Kopf, ein birnenförmiger Kopf, - nein, nicht Der! - sondern eher ein Grübelnder. Daneben eine Frau mit närrischen Accessoires und „rotem Mund“.
Kalisch Ausstellung (Andere)


Umrahmt werden die Objekte von Fotos, bei denen die Farbe Gold etwas hervorhebt, z.B. den Mund, aber ihn nicht dominiert. Sie ist wohl eher nicht als Wert-Dekor gemeint. Nach der Vorstellung der Künstlerin durch Sven  Müller (l.) und Glenn West (r., Foto von Anne Wolff) berichtet Jana Kalisch begeistert über ihre letzten Brennversuche mit einer Hochtemperatur-Salz-Technik, aus der schlichte große offenen Gefäße in sanften Farbschattierungen hervor gingen. Freunde helfen dabei, denn der Brennofen muss ziemlich heftig befeuert werde, damit er auf 1360 Grad kommt.

Das Feuer brennt wohl auch in Jana Kalisch weiter. Neben anderem sind Porzellangefäße mit Eugobe-Glasur zu sehen, die schlicht und rein, dennoch kraftvoll daher kommen. Und natürlich gibt es viel sehens- und kaufenswerten „Beifang“, Gebrauchskeramik wie Tassen, Töpfe, Schüsseln, Schalen. Einige davon in Muschelform mit archaischen Zeichen und Behandlungsspuren. Die Ausstellung wurde von graziler weiblicher Harfenmusik und Gitarrenklängen begleitet und zeigt das Besondere in der Vielfalt zwischen Badergassen und Kupferstrasse in Annaberg Buchholz.

E. F.

Kontakt: www.keramik-kalisch.de