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Erzgebirgs-Genüsse in Karlsbad

Vorläufiger Höhepunkt für Erzgebirgische Küche: Auf einer Konferenz in Karlovy Vary/Karlsbad sprachen Vertreter der deutschen und tschechischen Seite zur Wiederbelebung der Erzgebirgischen Küche als Ausdruck der gemeinsamen Identität im sächsisch-böhmischen Grenzraum.Brot deutschBrot tschechisch

Am vergangenen Donnerstag (23. 10. 2014) fand im Festsaal des altehrwürdigen Elisabeth-Bades in Karlovy Vary ein vorläufiger Höhepunkt des Ziel-3- Projektes mit den Partnern aus Tschechien und Deutschland statt. Anwesend waren hochrangigen Vertretern tschechischer Ministerien, kommunal Verantwortliche wie der Stellv. Bürgermeister von Karlovy Vary, der Leiter für Kultur und Sport im Karlsbader Gebiet, der Direktor der Nejdeker Fach- und Berufsschule, Herr Mag. Josef Dvoracek, mit Kollegen, Schülern und tschechischen Gastronomen. Von deutscher Seite der Lead-Partner Herr Matthias Lißke (Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Erzgebirge, Foto), in Vertretung der Annaberger Oberbürgermeisterin die Fachbereichsleiterin Frau Christina Linke (Foto) sowie die Leiterin des Tourismusverbandes Erzgebirge, Frau Veronika Hiebl. Aber auch leitende Mitarbeiter und Schüler der Annaberger Kochschule (BSZ) kamen nach Karlsbad und überreichten zwei Gebildebrote (Fotos: Petr Svaton) als Andenken und Dank für die hervorragende Zusammenarbeit. Herr Lißke
In den Reden wurde in großer Übereinstimmung die Bedeutsamkeit dieses Projektes für das weitere kulturelle Zusammenwachsen der Kammregion Erzgebirge auf einem zwar spezifischen, aber alle betreffendes Gebiet betont.
Die Basis für die Weiterarbeit und praktische Umsetzung ist dabei die wissenschaftliche Projekt-Studie „Kulturgeschichte der Gastronomie im sächsischen und böhmischen Erzgebirge“ von Prof. Gotthard B. Schicker, in der die sozio-kulturellen Wurzeln und Einflüsse, die sozialen Differenzierungen der Küchenkultur, Analysen und Erläuterungen zu historischen Rezepten beidseits der Grenze in fünfhundert Jahren sowie die nachhaltige Anwendung in der heutigen Gastronomie beschrieben sind. Die Studie enthält auch Untersuchungen der Praktiken in erzgebirgischen Langasthöfen und Kriterien für deren Weiterentwicklung. Eine breite Sammlung von Zitaten, Liedern, Gedichten, Erzählungen über die Gastronomie, Ess- und Trinktraditionen ergänzt das Werk. Frau Linke
Frau Linke konnte mit Freude an die tschechischen Partner nun auch das kulturgeschichtliche Kochbuch „ERB-Gerichte - Vom Essen- und Trinken im sächsisch-böhmischen Erzgebirge“ (Autor: Gotthard B. Schicker), in deutsch- und tschechisch-sprachiger Ausgabe übergeben, die beide im November 2014 im Buchhandel erhältlich sein werden.
Der Autor sprach zu Schwerpunkten seiner Arbeit, Erkenntnisfortschritten und den vielen Aktivitäten per dato.
Das Projekt war von vielfältigen Veranstaltungen und einer regen Vortragstätigkeit sowie praktischer Umsetzungen in den vergangenen zwei Jahren sowohl auf sächsischer als auch auf böhmischer Seite des Erzgebirges begleitet worden.
Die Kochschulen intensivierten ihre Kontakte, der Tourismusverband nahm die Inhalte in seine reichen Aktivitäten auf und plant weitere Publikationen, wie Frau Hiebl ankündigte.
Die Umsetzung der Studie wird das beantragte UNESCO-Weltkulturerbe-Projekt tangieren und bereichern, wie Herr Lißke betonte. Und die Gastronomen können ihre Angebote auf dieser Grundlage nachhaltig erweitern. Karlsbad

Entscheidender Dank gilt auch, so Herr Lißke zum Abschluss, der Sächsischen Aufbaubank, ohne die dieses ehrgeizige Vorhaben so konzentriert und mit breiten Beteiligungen aus beiden Ländern nicht möglich gewesen wäre. Dem schlossen sich sowohl die Vertreter der tschechischen Administration als auch der Direktor der Nejdeker Kochschule an. Besonders freute es die tschechische Seite, dass dieses attraktive Buch nun auch bald in tschechischer Sprache vorliegen wird, an dem sowohl der Projektbearbeiter und Dolmetscher von der Schule in Nejdek, Herr Petr Svaton, und die Übersetzerin Frau Luise Zelenková, maßgeblichen Anteil haben.

Die Schüler der Kochschulen Nejdek und Annaberg hatten u.a. mit Kartoffel-und Pilzsuppen, böhmischen Bierfleisch mit Knödeln, Kolatschen und Schiebböcker Käse kleine Kostproben vorbereitet und einen Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem das Bierfleisch Favorit war. Freuen wir uns auf eine noch reicher werdende Genuss-Region unseres grenzenlos kreativen Erzgebirges in der Zukunft, denn wie Matthias Lißke in seinem Vortag sagte „Dieses Projekt geht jetzt erst richtig los!“

E.F.