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Scherengeschnittene Adventskalender

Helmut Unger, der über 90jährige erzgebirgische Historiker und Heimatforscher aus Annaberg-Buchholz, beherrscht sie noch, die alte und überaus filigrane Technik des Scherenschnitts. Seine Adventskalender mit Pyramiden- oder Schwibbogenmotiven sind ein echt erzgebirgisches Vor-Weihnachtsgeschenk, das nicht nur die Einheimischen nachhaltig berühren dürfte. Wo die Adventskalender mit Abbildungen seiner Scherenschnitte zu haben sind, erfahren Sie am Ende seiner Biographie.
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Helmut Unger wird 1923 als ältestes von vier Kindern in Zschorlau geboren. Sein Vater ist Silberpolierer bei der Firma Hutschenreuter in Aue. Nach dem Besuch der Volksschule beginnt er 1937 ebenfalls bei Hutschenreuter als Silberschwabbler zu arbeiten. Die Feierohmd-Schau in Schwarzenberg im Winter 1937/38, die »größte Volkskunstausstellung des Erzgebirges«, hinterlässt bei ihm tiefe Eindrücke.

Im April 1942 wird Helmut Unger zum Kriegsdienst eingezogen. Die furchtbaren Erlebnisse während des Krieges machen
aus ihm einen entschiedenen Gegner jeder Art militärischer Auseinandersetzung. In Griechenland lernt er zahlreiche Kulturstätten kennen und lieben und besucht häufig musikalische Veranstaltungen.2008-07-04 15-55-35 0105

Nach der deutschen Kapitulation kommt er in russische Kriegsgefangenschaft. Im Kriegsgefangenenlager arbeitet er untertage im Steinbruch, bis er schwer erkrankt und nach langem Krankenhausaufenthalt nicht mehr zur Arbeit untertage eingesetzt werden kann. In den Lagern kann er sich jedoch auch kulturell und politisch weiterbilden.
1949 wird er zur Antifa-Schule delegiert; das Tagespensum ist umfangreich und umfasst neben der Ausbildung zum Antifaschisten auch Ernteeinsatz, Straßenbau u.a.

Im Dezember 1949 wird Helmut Unger aus der Kriegsgefangenschaft entlassen, im Heimkehrerlager wird eine Lungentuberkulose diagnostiziert, die die nächsten Jahre durch lange Aufenthalte in Heilstätten ebenso prägt wie die Suche nach einer geeigneten Arbeit.DSCN2390_cr

1952 heiratet er Johanna Pohl aus Sehma, 1953 wird sein Sohn Reinhart geboren. Nach mehreren Arbeitswechseln infolge seiner schlechten Gesundheit wird Helmut Unger 1956 Kulturhausleiter in Cranzahl, 1960 Kulturinstrukteur beim Rat des Kreises Annaberg (Volkskunstkabinett im Wismut-Kulturhaus »Erzhammer«), und von 1970 bis zu seinem Ruhestand 1991 ist er als wissenschaftlicher Assistent im Erzgebirgsmuseum in Annaberg tätig. Schon während seiner Arbeit im Museum hat Helmut Unger sich mit der Annaberger Stadtgeschichte beschäftigt, und diesem Hobby geht er bis heute nach. Zahlreiche Veröffentlichungen, davon etliche gemeinsam mit seinem Sohn Reinhart, zeugen von seiner akribischen Forschungsarbeit.

Die Pyramiden-Scherenschnitte (Originalgröße DIN A5 mit den Abbildungen der Scherenschnitte) entstanden 2012/13, also in seinem 90. Lebensjahr.

Text und Fotos: Almut Nitzsche


Bestellungen für die Kalender nimmt entgegen:
Dipl.-Ingenieurin Almut Nitzsche,
Buchholzer Straße 10 • 09456 Annaberg-Buchholz,
www.an-art.de • info@an-art.de • 03733 289418,
Preis pro Adventskalender: 12,50 EUR zuzügl. Versandkosten.

Eine Vorschau auf den Schwibbogen-Adventskalender findet man - hier.