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Ohrwürmer und musikalische Überraschungen

Das diesjährige Weihnachtskonzert der Erzgebirgischen Philharmonie Aue unter der Leitung von Maestro Dieter Klug war wieder zum Hören und Mitsingen sowie bestens geeignet, adventliche Stimmung nachhaltig zu genießen.Dieter Klug

Auch in diesem Jahr hat der 1. Kapellmeister der Erzgebirgischen Philharmonie Aue, Dieter Klug (Foto), in zwei ausverkauften Weihnachtskonzerten das Publikum wieder mit gut ausgewählten und meisterlich vorgetragenen Überraschungen beglückt. Allein schon die vom Blechbläserensemble gespielte Intraten-Musik waren das Kommen wert. Der 1589 im erzgebirgischen Grünhain geborene Komponist und spätere Thomaskantor Johann Hermann Schein begrüßte mit einer festlichen sächsischen Barock-Musik aus seinem „Bancetto musicale“. Fein abgestimmt die beiden strahlenden Trompeten, und mit der Spilastik der Posaunen, des Horns sowie der Grundgewalt der Tuba kamen sie „vom Himmel hoch daher“.
Ein weiterer - fast Sachse - schloss sich an: Mit Johann Sebastian Bachs Violinkonzert a-moll setzte das Orchester gleich zu Beginn ein markantes künstlerisches Qualitäts-Zeichen. Das lag auch an dem Violinvirtuosen Boris Nikitenko, der dem Orchester etliche Jahre selbst als Konzertmeister vorstand und nun mit seiner musikalischen Welterfahrenheit sowie mit typisch oistrachscher Bogenführung das Publikum begeisterte. Sein Können konnte der 1943 im georgischen Tiflis geborene Geiger noch einmal in Tschaikowskis „Meditationen“ und beim gefühlsbetont gespielten „Ave Maria“ von Bach/Gounod unter Beweis stellen.
War Stanislaw Muniuszkos „Wintermärchen“ schon eine exzellente musikalische Weihnachtsgabe, so bot das Orchester diesmal mit einer Weihnachtsouvertüre von Otto Nicolai, dem Komponisten von u.a den „Lustigen Weibern von Windsor“ mit dem bekannten „Als Büblein klein an der Mutterbrust“ darinnen, eine ganz besondere Überraschung. Der Choral „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ wird bei ihm vielstimmig und immer wieder mit neuer Motivfindung adaptiert. Poentiert gespielt und dirigiert wurde das darin mehrfach enthaltene Fugenthema, das sich zu einem voluminösen Orchesterklang aufschwingt und überschäumende Weihnachtsfreude im Theatersaal verbreiten hilft.
Der eigentliche Höhepunkt aber lag im ersten Teil des Abends: Die Musik von Peter Tschaikowkis „Nussknacker-Suite“ ist nicht nur voller Ohrwürmer, sondern auch eine künstlerische Herausforderung an das Orchester hinsichtlich musikalischer Transparenz und differenzierter Klangharmonie. Dieter Klug ist es mit seinen gut studierten Philharmonikern (ein besonderes Lob gilt der mitfühlenden und mitreißenden
1. Konzertmeisterin !) in hervorragender Weise gelungen, dieses Werk mit so unterschiedlichen Charakter-Miniaturen und in seinen mitunter sehr filigranen Äußerungen, überzeugend und nachhaltig zu interpretieren.
Und dass wieder drei erzgebirgische Weihnachtslieder und drei allerwelts Weihnachtsgesänge vom Publikum mehr oder weniger mitgesungen werden konnten (Arrangement von Dieter Klug), machte den Abend noch volksnäher als er es durch diese wunderbare klassische Musik davor schon war...

Das Konzert ist noch einmal am 26.12. in der St. Nicolaikirche in Aue zu erleben!

gbs.

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