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Jubiläen in Frohnau

80 Jahre erste Freiland-Weihnachtspyramide und Ausstellungseröffnung am 29. November 2013 in Frohnau anlässlich 100 Jahre Schnitzerverein
Schnitzer Wild - 1854
Vor 80 Jahren wurde im erzgebirgischen Frohnau, weithin bekannt durch das erste technische Denkmal Sachsens, den Frohnauer Hammer, die möglicherweise erste Freiland-Weihnachtspyramide der Welt errichtet. Der Frohnauer Zimmermann Traugott Pollmer, Mitglied im örtlichen Schnitzverein, hatte 1926 die Idee, eine „Pyramide für alle“ zu schaffen. Den Anstoß dafür gab der „Christbaum für alle“, die Aufstellung des ersten elektrisch beleuchteten Weihnachtsbaumes 1926 auf dem Annaberger Markt.
Die erste Freiland-Weihnachtspyramide sollte ebenfalls elektrisch beleuchtet und angetrieben werden. Maßgeblich an der Realisierung des Projekts beteiligt waren die Werkstatt Oskar Weber in der Sehmatalstraße 10, die Elektrofirma Schubert sowie Mitglieder des Frohnauer Schnitzvereins, die dazu die Figuren fertigten.reko erste weihnachtpyramide welt 2012 12 18 a
Nach fast zwei Jahren gemeinsamer Arbeit wurde die erste Freiland-Weihnachtspyramide am 17. Dezember 1933 vor dem Frohnauer Gemeindeamt feierlich ihrer Bestimmung übergeben. Die vierstöckige Pyramide war mit gotischen Bögen und Säulen gestaltet und zeigte die Christgeburt,
Bergleute, Engel sowie Szenen aus der Tierwelt. Traugott Pollmer erlebte die Weihe selbst nicht mehr. Zwei Jahre lang schmückte die Pyramide das Ortsbild. Danach kam es zu politischen Differenzen. Die Christgeburt erschien einem nationalsozialistisch gesinnten Mitglied des Schnitzvereins nicht mehr zeitgemäß. Daraufhin nahmen all jene, die die Freilandpyramide geschaffen hatten, ihre Teile mit nach Hause. Ab 1935 wurde sie nie wieder aufgestellt. Heute sind alle Teile verschollen. Allerdings existieren noch historische Fotos.

Am Freitag, dem 29. November 2013 wird das 80. Jubiläum ersten Freiland-Weihnachtspyramide im Ortsteil Frohnau feierlich begangen.reko erste weihnachtpyramide welt 2012 09 06c

Um 17.45 Uhr beginnt am Technischen Museum Frohnauer Hammer an der jetzigen Frohnauer Ortspyramide das traditionelle Pyramidenanschieben. Ortsvorsteher Lutz Müller sowie Stadtrat Dietmar Lang, 1. Vorsitzender des Verbandes Erzgebirgischer Schnitze e. V., werden dabei auch auf die Geschichte der ersten Freiland-Weihnachtspyramide  eingehen. Besucher erfahren dabei interessante Fakten zur Vorgeschichte sowie zur Umsetzung des ehrgeizigen Projektes.

Im Anschluss daran öffnet etwa 18.30 Uhr in der Volkskunstgalerie des Frohnauer Hammers eine sehenswerte Ausstellung zum 100. Jubiläum des Schnitzvereins Frohnau ihre Pforten. Diesem Verein ist es zu verdanken, dass in Frohnau die erste Freiland-Weihnachtspyramide entstand. Gezeigt werden zahlreiche Schnitzarbeiten und Dokumente aus der Geschichte des Vereins, so z. B. außergewöhnliche Kunstwerke von den berühmten Schnitzern Paul Schneider und Constantin Bach. Themen sind z. B. Prinzenraub, Barbara Uthmann und Bergbau, aber auch Alltagsszenen und Schnitzereien zum Schmunzeln. Geschichtlich bedeutsam sind auch Fotos und Unterlagen von der ersten Ortspyramide.  Außerdem werden Pläne, Bilder und Dokumente vom Nachbau der ersten Freiland-Weihnachtspyramide ausgestellt, der im Jahr 2012 durch Mitglieder des Schnitzvereins „Paul Schneider“, regionale Firmen und die Stadt Annaberg-Buchholz realisiert wurde.

Nachbau der ersten Freiland-Weihnachtspyramide

Knapp 80 Jahre nach der ersten Aufstellung ergriffen Stadtrat Dietmar Lang, Mitglieder des Schnitzvereins „Paul Schneider“, städtische Firmen und die Stadt Annaberg-Buchholz die Initiative, um die erste Freiland-Weihnachtspyramide im Maßstab 2 : 3 wieder entstehen zu lassen.
Im Mai 2012 begann eine Arbeitsgruppe von Handwerkern, Schnitzern und Mitarbeitern der Stadt mit der Realisierung. Anhand alter Fotos wurden Baupläne gezeichnet und Materialeinkäufe getätigt. Der äußere Rahmen der Pyramide entstand im städtischen Betriebshof, in der Drechslerei Breitfeld sowie in der Firma Schlosserei und Werkzeugbau Christoph Schiefer. Das VW-Autohaus Seifert kümmerte sich um die Farbgebung, die Firma Elektrobau Annaberg GmbH um den Antrieb. Die Pyramidenfiguren wurden von Mitglieder des Schnitzvereins „Paul Schneider“ geschnitzt. Außerdem fertigte Glasbläsermeister Frieder Schulz aus Niederdorf mundgeblasene Aufsätze für die elektrischen Kerzen. Am 9. September 2012 wurde der originalgetreue Nachbau zum Tag der Sachsen in Freiberg sowie in diesem Jahr zum Tag der Sachsen am 8. September 2013 in Schwarzenberg auf einem Festwagen präsentiert. Jeweils in der Adventszeit ist die Pyramide im Annaberger Rathaus zu bewundern.

red./Matthias Förster
Pressestelle
 

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