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70. Geburtstag „In Szene gesetzt”

Peter Gemarius de Kepper präsentiert sich im Wasserschloss Klaffenbach

Es war ein freudvolles und heiteres Ereignis, dass sich der vielseitige bildende Künstler Peter Gemarius de Kepper aus Chemnitz am vergangenen Samstag im Wasserschloss Klaffenbach mit vielen Freunden und Bewunderern anlässlich seines 70. Geburtstages gönnte. Einen „Traum” habe er sich realisieren wollen, und die kreative Mannschaft im Schloss Klaffenbach hat ihm den in sehr anschaulicher und beeindruckender Weise erfüllt.

Der Paradiesgarten

Der Ort des Geschehens ist durchaus bedeutend von sächsischer Geschichte geprägt und tief im Oberen Erzgebirges verwurzelt. War es doch der nicht nur an Einfluss Reiche Silbergrübner, Bergbeamte und Münzmeister Wolff Hü(h)nerkopf aus Annaberg (gebürtig aus Elterlein), der diesen kursächsischen Besitz mit umliegenden Dörfern einst erwarb und dieses herrliche Renaissanceanwesen, das Wasserschloss Klaffenbach erbaute.

Heute erstrahlt das Schloss und die vielen umliegenden ehemaligen Wirtschaftsgebäude in „sächsischem Glanze” und zieht Besucher aus Nah und Fern an, um hier zu heiraten, im Schlosshotel zu wohnen, Künstler in ihren Werkstätten zu besuchen und ihnen bei der Arbeit zuzuschauen, die Gastronomie zu genießen und vom Flur bis unter das Dach im alten Schloss Kultur zu atmen.

Peter Gemarius De Keppers Werk passt denn auch punktgenau in die Konzeption des Hauses, wie bei der Eröffnung betont wurde. Wird doch hier ausdrücklich auf die Einheit von „Gestaltung und Handwerk” Wert gelegt. Der Künstler ist ein „Alles-Probierer”, von Hause aus aber von der Pike auf gelernter Theatermann: Theatermaler, Bühnenbild-Assistent, dann Bühnen-Bildner. Zunächst in Karl-Marx-Stadt, dann Zwickau, und nach dem Hochschuldiplom wieder in der Heimat als Puppengestalter. Große Inszenierungen am Opernhaus Chemnitz sowie parallel permanente Ausstellungen von Rügen bis Bayern und immer wieder in ganz Sachsen hat er gestaltet. Malerei und Plastik gewann mit zunehmenden Jahren immer mehr eigenständige Relevanz.

In der Laudatio zur Ausstellungseröffnung betonte der Kulturredakteur der Freien Presse, Matthias Zwarg, dass der Geburtstagswunsch „Alles Gute” für den Künstler beinhaltet, dass der darum weiß, dass in unserer Welt durchaus noch nicht alles gut ist. Diese Welt ist beschädigt. Dennoch gehen in seinen Bildern Figuren in dieser fragilen Umwelt geradeaus ihren Weg, wie in der häufig dargestellten Szenerie seines Seiltänzers. Die Schönheit im Vergänglichen, Historischen oder gar im Verbrauchten (Müll-Skulpturen) zu zeigen, ist ein Anliegen des Meisters. Seine Kunst ist auch und vor allem angewandte Kunst, dort wo „eine Kunst die Dienerin der anderen” sein darf. Die Suche nach Wahrhaftigkeit und Problemsicht ist bei ihm jedoch nie depressiv.

Melancholie da und dort, aber auch viel Ein- und Draufsichten auf die Selbsterhohlung der Natur und desgleichen beim Menschen in ihr. Das gelingt Peter de Kepper durch sanfte Verschmitztheit, derbe Schläge auf Köpfe, bombastische Installationen, die ihren Pathos selbst abstrampeln, klingender Mozart als eigener PR-Gag oder drehende Köpfe für Paul Klee. Eigentlich ist bei ihm aller Inhalt, ob Malerei, Plastik, Performance, Bühnenbild (ausgestellt sind u.a. Modelle von „Hamlet”, „Coppelia”, „Der fliegende Holländer”) und die Puppen sowieso, Theatralisches zum Anfassen, zum Begreifen.

Die vielen Besucher, die zur Vernissage gekommen waren, gingen sichtbar befreit lächelnd durch die Räume und wiesen sich gegenseitig auf humorige Leichtigkeit der Situationen, Schatten- und Kehrseiten des reflektierte Daseins hin. Und noch etwas ist ihm eigen: Das Sammeln. In der oberen Etage zeigt sich Peter Gemarius de Keppers analytischer Blick für kleinste Fundstücke in der Natur, die an und für sich wirken, oder durch winzige Figürchen, andere Sinngebungen sowie durch Bearbeitung überraschende Neuheit gewinnen. Seine Weihnachtspyramiden und Leuchterengel zeigen so, dass Traditionelles durchaus eine Zukunft hat...

Eveline Figura

Die Ausstellung Peter Gemarius de Kepper „In Szene gesetzt”  ist bis 4. März 2012 täfglich von 11-17 Uhr geöffnet, Wasserschloss Klaffenbach, Wasserschlossweg 6, 09123 Chemnitz,
www.wasserschloss-klaffenbach.de, e-mail: wasserschloss@stadthalle-chemnitz.de, Tel.: 0371 26635

 

 

 

 

 

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