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THEATER ABC

 

 

Oktober 2019


Englischer Humor im Erzgebirge

Am 6. Oktober 2019 feierte die Komödie „Wird schon schiefgehen“ eine überwältigend komische Premiere am Winterstein-Theater in Annaberg-Buchholz. Das potentielle Publikum sei gewarnt: Erschöpfungszustände und Muskelkater durch zu viel Lachen sind bei diesem Stück nicht auszuschließen.

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Fotos: Dirk Rückschloß / BUR-Werbung

Zur Handlung: Eine Studententheatergruppe gibt einen klassischen englischen Krimi. Darin ereignet sich auf einem abgelegenen Schloss ein Mord, der aufzuklären ist. Es gibt die Familie des Mordopfers, Diener, einen Hund, schlechtes Wetter und überhaupt alles, was das Klischee in so einem Falle verlangt. Vom ersten bis zum letzten Moment ist das Ganze unwahrscheinlich komisch. Leider kann ich Ihnen über den weiteren Handlungsverlauf oder den Mörder nichts schreiben – wenn Sie eine Aufführung besuchen, werden Sie verstehen warum. 

Als Zuschauer weiß man von vornherein, dass so ziemlich alles schiefgehen wird, was irgend denkbar ist. Trotzdem sieht man so gut wie keine Aktion voraus. Man kann gewissermaßen nicht so schräg voraus denken. Den Autoren des Werkes, das sind: Henry Lewis, Jonathan Sayer und Henry Shields, kann man zu so vielen unmöglichen Einfällen nur gratulieren. Das englische Original des Stückes „The play that goes wrong“ wurde erst 2012 in London uraufgeführt und gewann dort mehrere Theaterpreise. Auf deutschsprachigen Bühnen ist die Komödie seit 2016 unter wechselnden Titeln zu erleben, neben „Wird schon schiefgehen“ zum Beispiel auch unter „Mord auf Schloss Haversham“.

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Wenn ich Ihnen nun aufschreiben wollte, welcher Darsteller welche Rolle und dann auch noch welche Rolle er innerhalb seiner Rolle verkörpert, so würde dieser Text völlig ausufern. Deshalb also, es spielen mit: Marie-Louise von Gottberg, Nick Körber, Udo Prucha, Philipp Adam, Marvin Thiede, Nenad Žanić, Maurice Daniel Ernst und Laura Sophia Becker. Es war eine beeindruckende Ensembleleistung. Und es macht sich positiv bemerkbar, dass die einzelnen Darsteller schon länger miteinander auf der Bühne stehen. Lediglich Frau Becker ist für die ausgeschiedene Isa Etienne Flaccus neu hinzugekommen.

Teilweise wird ein enormer körperlicher Einsatz abverlangt. Da werden Möbel und Kollegen durch die Gegend getragen und alles sieht wunderbar leicht aus, was es doch mit Sicherheit nicht ist. Wenn bei der Premiere auf der Bühne tatsächlich etwas schief gegangen sein sollte, so ist es garantiert niemandem aufgefallen. Und wer schon „Alles auf Krankenschein“ gut fand, wird sich auch für dieses Stück begeistern müssen. 

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Ein Lob geht auch Richtung Ausstattung (Kostüme Erika Lust und Bühne Martin Scherm), insbesondere für den Entwurf und den tatsächlichen Bau des Bühnenbildes. Als Zuschauer lernt man hier auch die Achtung vor der Arbeit hinter und neben der Bühne. Respekt für die anschauliche Darstellung einer nicht ordentlich funktionierenden Licht- und Tontechnik. Die gut gelungene Inszenierung verantwortete, als erste Arbeit für das Annaberg-Buchholzer Theater, Matthias Nagatis.

Fazit: Das Stück ist sehr zu empfehlen. An einem trüben Herbst- oder Winterabend kann man eigentlich nicht besser unterhalten werden. Nehmen Sie am besten noch ein paar andere Leute mit. Diese Komödie wird auch noch den größten Theatermuffel in Ihrer Bekanntschaft überzeugen.

Eva Blaschke

Weitere Aufführungen:

So 20.10.2019 15.00 Uhr
Sa 26.10.2019 19.30 Uhr
So 03.11.2019 19.00 Uhr
Sa 23.11.2019 19.30 Uhr
Sa 07.12.2019 19.30 Uhr
Fr 20.12.2019 19.30 Uhr
Do 26.12.2019 19.00 Uhr
So 29.12.2019 19.00 Uhr
Di 31.12.2019 20.00 Uhr
Sa 01.02.2020 19.30 Uhr

https://www.winterstein-theater.de/