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Juli 2019


Georg Höhlig: Meister der Landschaftskunst

Georg Höhlig, ein bei uns fast unbekannter Landschaftsmaler, wird von begeisterten Jungsammlern wieder entdeckt und zusammen getragen. In der „Sammlung Erzgebirgische Landschaftskunst“ im Schlettauer Schloß kann er nun bis 27. Oktober in einer repräsentativen Schau bewundert werden.

hoehlig1 (Andere)


Es braucht immer begeisterungsfähige Kenner und Liebhaber oder aktive Museologen, die nicht zu faul sind, einer Entdeckung hinterher zu jagen. In unserem Falle ist es Georg Höhlig, der 1879 in Leipzig geboren und von seinem kompetenten zeichnenden Vater gefördert wurde. Von 1894-97 an der Leipziger Akademie, 1897-1902 an der Münchner Akademie studierte er dort vor allem bei Gabriel von Hackl. Zahlreiche Studienaufenthalte in Europa, u.a. natürlich in Paris, Italien, der Schweiz , auf Sylt und an der Ostsee bei Paul Müller-Kaempff, wurde er durch den Impressionismus beeinflusst.

hoehlig2 (Andere)Die Suche nach den Einflüssen unterschiedlichen Lichts und dessen Farbspielen trieb ihn dazu, immer neue Impressionen auch gleicher Motive in unterschiedlichen Jahreszeiten plain-air zu gestalten (Die Tubenfarben waren gerade erst erfunden.). Seine Aufenthalte im Vogtland und Erzgebirge waren von Nachhaltigkeit geprägt; insbesondere um Schwarzenberg und Waschleithe schuf er überraschende Sichten und zauberhafte Effekte.

Dort wurde er auch vom Eigentümer der Kraus-Werke in Schwarzenberg gefördert. Ab 1940 zog er fest nach Erla-Crandorf (Erzg.), wo er auch 1960 starb. Zeit- und Studiengenosse von unserem Rudolf Köselitz, konnte er mit einer viel größeren Zahl (über tausend) an Werken, die heute fast alle in Privatbesitz sind, stabiler von seinem Freischaffen leben, war wie dieser in den gleichen Künstlergenossenschaften verortet und in großen Ausstellungen anwesend.

Sein Stil, mit „Spätimpressionismus“ bezeichnet, trifft es nicht genau. Stark von van Gogh beeindruckt, kombiniert er Spätromantik mit Elementen dick aufgetragener Farbschichten im Vordergrund und bei Wolkenspielen, erzielt damit verblüffende Tiefenwirkungen. Davon angezogen hat der Jungsammler Oliver Seltmann die repräsentative Ausstellung in Schlettauer Schloss initiiert und auch andere Leihgeber inspiriert. Viele Gemälde wurden fachkundig von der Restauratorin Jana Effenberger zum neuen Leuchten gebracht. Die überaus gut besuchte Vernissage wurde von Musikern der ErzgebirgsPhilharmonie und der Musikschule umrahmt; nicht alle Werke wie ein Satz aus dem Doppelkonzert von J.S.Bach passten zu Stil und Zeit.

Die Ausstellung ist bis zum 27.Oktober 2019, Di-So und an Feiertagen, 10-17 Uhr, geöffnet.
Schloss Schlettau, Schlossplatz 8; Tel.: 03733 66019
www.erzgebirgische-landschaftskunst.de

E. Figura

Weitere Veranstaltungen zur Thematik:

Samstag, 10.8.19: 3 stündige Wanderung um Waschleithe „Auf Georg Höhligs Spuren“; Treffpunkt: Waschleithe, Parkplatz gegenüber der Dudelskirche; 2 Euro

Samstag, 28.9.19: Ausstellungsrundgang mit dem Sammler Olover Seltmann und dem Kunsthistoriker Alexander Stoll.

Abb: Annaberger Wochenblatt