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Dezember 2018


Bunte Fledermaus in Freiberg

Das Mittelsächsische Theater zeigt aktuell an den Spielstätten Freiberg und Döbeln „Die Fledermaus“ von Johann Strauss. Das 1874 in Wien uraufgeführte Werk gilt als Inbegriff der Operette schlechthin. Das Annaberger Wochenblatt hat die Premiere am 15.12.2018 in Freiberg besucht.

Der erste Eindruck: Im Freiberger Theater wird man als Gast überaus zuvorkommend empfangen. Wer zu früh da ist, wird nicht etwa in der Kälte stehen gelassen, sondern höflich hinein gebeten und mit allem Notwendigen versorgt. Der Theaterbau ist funktional gehalten, verfügt aber über interessante architektonische Details. Bühne, Orchestergraben und Zuschauerraum sind in der Größe mit dem Annaberger Theater vergleichbar, allerdings gibt es zwei Ränge.

fledermaus 1 (Andere)
Leonora Weiß-del Rio (Rosalinde), Lisa Schnejdar (Adele), Michael Heim (Eisenstein), Dimitra Kalaitzi-Tilikidou (Orlofsky), Sergio Raonic Lukovic (Frank) und dem Ensemble;
Fotos: Jörg Metzner

Im vollen Haus entspann sich das Spiel um die Rache für einen Karnevalsscherz sowie um die Ambitionen des Ehepaares Eisenstein, jeweils Vergnügen außerhalb ihrer Ehe zu suchen und die Bestrebungen eines Dienstmädchens, einmal mehr aus ihrem Leben zu machen.

Der Darsteller des Gabriel von Eisenstein (Michael Heim) sang und spielte gleichermaßen mitreißend und gab den Maßstab vor. Das Stubenmädchen Adele (Lisa Schnejdar) wusste mit Gesang und schönen Bewegungen zu gewinnen. Sehenswert auch das Spiel zwischen ihr und Gabriel von Eisenstein. Rosalinde von Eisenstein wurde von Leonora Weiß-del Rio als ihrem Galan Alfred glaubhaft zugeneigte Frau verkörpert.

fledermaus 2 (Andere)


Frank Unger, als glühenden Verehrer der Rosalinde, hat der Wechsel vom Winterstein- ans Mittelsächsische Theater hörbar gut getan. Es macht sich doch bemerkbar, wenn ein Haus es sich leistet (oder leisten kann), die sängerische Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen. Dementsprechend hat man dann ausgeruhte Künstler in der Aufführung vor sich. Insbesondere das „Trinke, Liebchen, trinke schnell" kam geradezu schwerelos schön.

Da der 1. Akt schon überaus flott gegeben wurde, fiel es im 2. Akt stellenweise schwer, das Tempo während des Balls nochmals zu steigern. Den selbstbewussten Intriganten des Abends, Dr. Falke, spielte hier Elias Han. Der vielem überdrüssige Prinz Orlofsky wurde, wie meist üblich, von einer Frau dargestellt (Dimitra Kalaitzi-Tilikidou). Ida, die Schwester der Adele, verkörperte Rea Alaburic, den Diener Iwan gab Jaromir Sedlmajer.

fledermaus 3 (Andere)


Im 3. Akt sorgte für die meisten Lacher, wie kann es in einer Fledermaus anders sein, der Gefängniswärter Frosch (Peter Rauch). Den Witz - das der schlecht bezahlte Wärter dem Gefangenen sein Bestechungsgeld mitleidig zurück gibt, als er hört, dass dieser Sänger an einem Theater ist – wird man wohl leider auch in hundert Jahren noch bestens verstehen. Ebenfalls gut zur Geltung kamen der beschwipste Gefängnisdirektor Frank (Sergio Raonic Lukovic) und der tapfere, aber erfolglose Anwalt Dr. Blind (Johannes Pietzonka).

Die Kostüme (Eckhard Reschat) wirken nur im ersten Moment etwas bunt, sie unterstützen diese Inszenierung gut. Die Bühnenbilder wirken zunächst interessant, haben dann aber kaum weitere Relevanz. Eine schöne Idee ist es, die anschließende Premierenfeier im Spielplan zu vermerken und damit öffentlich zu halten.

Insgesamt eine sehenswerte, runde Inszenierung, welche fröhliche Unterhaltung garantiert.

Eva Blaschke


Weitere Aufführungen:
05.01.2019  19:30
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02.02.2019  19:30
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26.02.2019  14:30
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05.04.2019  19:30
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07.04.2019  19:00
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www.mittelsaechsisches-theater.de