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Strukturen durchschauen – Elemente sichtbar machen

Günther Hornig hat sich als angewandter Künstler früh konsequent von gegenständlich-figürlicher Darstellung abgewandt und bleibt damit im Bereich handwerklicher Perfektion sowie einem kleinen Fachpublikum zugewandt.Hornig 1 (Andere)

Der Kunstkeller e.V. Annaberg-Buchholz widmet sich seit seiner Existenz dankenswerter Weise auch erzgebirgischen, sächsischen und tschechischen Künstlern und dabei nicht selten solchen, deren individuelle Größe dem breiten Publikum bisher nicht bekannt ist.
Dem in Bitterfeld geborenen gelernten Theatermaler, Bühnenbildner und Hochschullehrer, sogar Professor und Dekan an der Hochschule der Bildenden Künste in Dresden, Günter Hornig, der 2016 mit 79 Jahren starb, ist es angemessen, dass der Kunstkeller in Annaberg ihn würdigt. Kunstkeller Annaberg (Andere)
Das geschieht zusammen mit Werken von Schülern und Kollegen, die sich wie er grafisch, ornamentaler Material- und Strukturverlieb theit hingeben und zugegebener Weise auf diesen Gebieten auch mitunter Ansehnliches leisten. Oft werden so aus Abfall und Un-Wertigem schöne Effekte, aus Fleißarbeit zu bewundernde Rhythmik von Farben und Formen erzeugt. Figürliche Andeutungen in Formen aus scheinbaren Tüllresten überraschen den Nahesehenden aber damit, dass dieser „Tüll“ gezeichnet wurde. Kunstkeller1 (Andere)
Seine Pappcollagen sind dreidimensional, mehrschichtig übereinander konstruiert und bemalt, manches von ferne jedoch wie Tapetenmuster verschwimmend, - der Meter allerdings unbezahlbar.
Die Grafik „Badende am Strand“, eine Lithographie von 1967, ist noch seiner Menschen darstellenden Phase zugewandt und wie sein Selbstbildnis (im Katalog) von hoher Meisterschaft gekennzeichnet.
Es darf vermutet werden, dass seine abstrakte, materialintensives Hauptschaffen wohl mit einer Abwendung vom gängigen, manchmal allzu flachen sozialistischen Realismus zu tun gehabt haben dürfte.
In der Kunstkeller-Schau, die sicherlich eine intime Schar von Spezialisten, nicht aber ein breiteres Publikum anspricht, sind von Günter Hornig inspirierte Arbeiten von Jörg Seifert, Kerstin Franke Gneuß, Annette Heydenreich, Dieter Weise, Volker Dietrich, Klaus Dennhardt, Markus Honerla, Birger Jesch und Jean Kirsten zu sehen.
Die Vernissage wurde mit einfühlsamen Worten (Galerieleiter und Hornig-Schüler Jörg Seifert nebst Gattin) und der Musik von Schülern der Musikschule Annaberg-Buchholz begleitet.

Seit 9.6.2017 bis Ende September wird Günther Hornigs Schaffen in einer verdienten Werkschau in der Städtischen Galerie Dresden gewürdigt.

Eveline Figura

Kunstkeller Annaberg e.V.,
Wilischstr. 11, Annaberg-Buchholz.
Geöffnet täglich nach telefonischer Absprache, Tel.: 03733 – 42001.
www.kunstkeller-annaberg.de