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Keine Bange um musikalischen Nachwuchs

Tradition der Absolventen-Konzerte der Hochschule für Musik Dresden - gemeinsam mit der Erzgebirgischen Philharmonie Aue - wartete in Annaberg-Buchholzer St. Annen-Kirche mit hoher Qualität auf.

Das 10. Philharmonische Konzert fand diesmal in Annabergs Prachtkirche St. Annen statt, was den Zuschauern zwar eine Menge Einsichten in die hohe Kunstfertigkeit der Erbauer garantierte, die Zuhörer aber mit einer Reihe akustischer Schwierigkeiten konfrontierte. Nicht nur, weil das Publikum quer zum Orchester saß, sondern die bekannte lange Nachhallzeit und die damit verbundenen Brechungen der Klänge oft nicht den vom Komponisten beabsichtigten Klang erzeugen konnten. Die offensichtlich erholt aus ihrem Urlaub zurückgekommenen Philharmoniker schreckte das nicht, begeisterten sie doch nicht nur durch Spielfreude, sondern auch die Bläser - insbesondere die Hörner - trugen bei Webers Oberon-Ouvertüre mit Klarheit und Wohlklang zum romantischen Tonbild bei.
Dem junge österreichischen Dirigent David Holzinger gelang es mit exakten Einsätzen, trotz seiner sparsamen, etwas schüchternen Körpersprache, die Musiker zu motivieren. Die Tempi hätten aber doch einer feinfühligeren Anpassung an den überhalligen Kirchenraum bedurft. Die flirrenden und instrumental vielschichtigen Instrumentierung bei Carl Maria von Weber ging durch zu forciertes Tempo dann doch eher verloren. Auch für versierte Dirigenten eine komplizierte Aufgabe!Koreanische Geigerin (Andere)

Sergej Prokofjews 1935 in Madrid uraufgeführtes 2. Violinkonzert hat nach 80 Jahren nichts an Modernität, überraschenden Klangkombinationen und an Herausforderung für die Solistin eingebüßt. Die grazile Juhee Sohn (Foto: facebook) aus Südkorea hatte ihr Instrument, die überaus melodiösen Kantilenen wie auch die zupackenden, doppelgriffigen Passagen voll im Griff.
Gut geführt vom Dirigenten Mateusz Czech aus Polen, der das anspruchsvolle Werk mit vielen Klangfarben Europas zielstrebig durchlebte, wurde das Publikum mit seltenen Klängen, auch Kastagnetten, an diesem Ort konfrontiert.
Bei den Pizzicato-Stellen im Solopart hätte vielleicht etwas mehr orchestrale Zurückhaltung vom Dirigenten eingefordert werden sollen. Die anspruchsvolle Aufgabe wurde jedoch überzeugend bewältigt.

Die 2. Sinfonie von Johannes Brahms war nicht nur Schlusspunkt des Programms, sondern auch von der hochkarätigen instrumentalen Umsetzung der Höhepunkt. Dem jungen Dirigenten Minyung Lee, dem wohl das reifste Talent an diesem Abend bescheinigt werden darf, verfügte bereits mit seiner Ausstrahlung über die Sicherheit, die auch den großen Klangkörper der Erzgebirgischen Philharmonie mit riss. Brahms kraftvoller Zauber in der Melodik und seiner Themenvielfalt musste auch vor der Überakustik unserer Kirche nicht kapitulieren und begeisterte das Publikum auch dank des kraftvoll-homogenen Streichereinsatzes.

Den Absolventen der Dresdner Hochschule sei ein erfolgreicher Berufsweg beschieden, der die einzelnen Künstler hoffentlich später auch wieder in unsre Region führen möge.
Ein paar mehr Informationen im Programmheft über Herkunft und Werdegang der Absolventen und ihrer Professoren, Ekkehard Klemm und Steffen Leißner, wären für die Zukunft wünschenswert...

Eveline Figura

Das 1. Philharmonische Konzert in der neuen Spielzeit findet
am 14. September 2015 um 20 Uhr im Annaberger Theater statt.
Auf dem Programm stehen u.a. Werke von Smetana,Dvorák, Reger, Chopin (Klavierkonzert Nr.2)
sowie die Ouvertüre zur Komischen Oper "Der Löwe von Venedig"
vom Annaberger Komponisten Peter Gast (Heinrich Köselitz).