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Musikfest Erzgebirge

Barocker Auftakt in Annaberg-Buchholz

Mit zwei Werken des relativ unbekannten Komponisten Jan Dismas Zelenka eröffneten das Barockorchester Wrocław und der Dresdner Kammerchor am Freitag in der vollbesetzten St. Annenkirche unter viel Beifall das 3. Festival der Musik im Erzgebirge.
Annenkirche

Mit einem „Te Deum“ und einer „Missa die filii“ warteten am Freitag in der einst katholischen Annenkirche zu Annaberg das exzellent aufspielende Barockorchester aus Wrocław unter der Leitung des tschechischen Dirigenten Václav Lukas gemeinsam mit dem Dresdner Kammerchor (Einstudierung: Olaf Katzer) sowie mit fünf Solisten auf. Das Publikum war nicht nur von der Atmosphäre und der dargebotenen Musik des weithin unbekannten tschechischen Barock-Komponisten Jan Dismas Zelenka (1679-1745) – der erst vor etwa zwanzig Jahren wiederentdeckt wurde - begeistert, sondern auch vom grenzübergreifenden Zusammenklang der Künste in diesem wundervollen Raum, wie dies der Schirmherr des Festivals, der Präsident des Sächsischen Landtages, Dr. Matthias Rößler, in seiner Laudatio betonte. Musikfest 1

Kraftvoll und prononciert der gut studierte Chor aus Dresden, der mit seinem „Ludex crederis“ aus dem ersten Teil ebenso stimmlich überzeugte wie in der nahezu gregorianischen Phrase des Männerchores „Aeterna fac cum...“, und erst recht im Schlusschor der reduzierten Messe „Cum Sancto Spiritu“. Václav Lukas gab präzise Einätze, die allerdings zu häufig wie akrobatische Kunststückchen oder tänzerische Einlagen wirkten. Eine unzeitgemäße Dirigierweise, die zwar “barock” daher kommt, aber vom Musikgenuss zu sehr ablenkt.
Von den Solisten ragten insbesondere die Stimmen der Altistin Wiebke Lehmkuhl (Bravo für „Quoniam tu solus Sanctus“) und die des Tenors Krystian Adam heraus. Martina Janková und Isabel Jantschek (beide Sopran) harmonierten wunderbar im „Tu rex glorie“ und wurden angenehm baritonal von Felix Rumpf u.a. im wundervoll interpretierten „Gloria“ ergänzt.

Ein würdiger und nachhaltiger Auftakt war dieses Konzert in der Annenkirche, das mit stürmischen Beifall bedacht und von zahlreichen Hörerinnen und Hörern über den MDR Radio Figaro mit verfolgt wurde. Den Organisatoren dieses Musikfestes Erzgebirge und seinen Interpreten gebührt schon jetzt, nach diesem wirkungsvollem Entree, großes Lob und ein herzliches Toi, toi, toi für die noch folgenden erlebnis- und erkenntnisreichen Einblicke.

red.

Programm des Musikfestes Erzgebirge