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    Musikalische Gaunerjagd
    Hotzenplotz 63
    „Räuber Hotzenplotz“ hatte in einer kurzweiligen Inszenierung seine erfolgreiche Premiere auf den Greifensteinen und eröffnete damit die Festspiel-Saison auf einer der schönsten Felsenbühnen Europas.

    Um 15 Uhr kam am Sonntag die Sonne heraus, um die Premiere vom „Räuber Hotzenplotz“ und damit den Beginn der Greifenstein-Festspiele ins rechte Licht zu setzen. Die unterhaltsame Jagd nach der vom Räuber geklauten Kaffeemühle, die Goßmutter (wunderbar komisch gespielt von Bettina Corthy-Hildebrandt) vom Kasperle (leichtfüßig und charmant von Marie-Luis Pühlhorn) und Seppel (burschikos und temperamentvoll von Marcus Sandmann) zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte, entwickelte sich zu einer kurzweiligen, temporeichen und für alle Generationen unterhaltsamen Gaunerjagd (Regie: Andreas Ingenhaag).

    In einem märchenhaften Bühnenbild und zauberhaften Kostümen (Ausstattung: Wolfgang Clausnitzer) entsponn sich eine unkompliziert-banale Handlung, die mit reichlich Gags, Klamotte, Knalleffekten und Hollywood-Musik-Anklängen besonders das junge Publikum amüsierte. Mit Spannung verfolgten sie die Gaunereien der Hauptfigur, die von Leander de Marel in gewohnt komödiantischer Aufopferung über die Wiesen und Felsen gebracht wurde. Neben der gesanglichen und darstellerischen Leistung kommt bei ihm noch ein sportliche hinzu: Mindestens vier Mal scheucht ihn die Regie – mitunter sogar singend und sprechend - die steile Felsentreppe auf den Greifensteinen hinauf und hinunter, einmal sogar beladen mit einer Kiste voller Theater-Sand. Zum Gaudium des Publikums bewältigte er aber alle ihm abverlangten Partien in bewährter Zuverlässigkeit und erhielt dafür entsprechend Applaus.

    Mattias Stephan Hildebrandt gab den komisch-dienstbeflissenen Polizisten Dimpfelmoser, der sich, statt auf Ganovenjagd oder Kindersuche zu begeben, lieber mit der Großmutter bei Himbeerlikör vergnügte. Einem Zauberschloß entstieg unter viel Qualm und Knall schließlich der Magier Zwackelmann, den Olaf Kaden spielerisch und sprachlich solange souverän gab, bis es ihn in der Luft zerrupfte. Hotzenplotz 88
    Aus einer dicken häßlichen, und von ihm verzauberten Kröte, entstieg schließlich per Berührung mit Feenkraut Therese Fauser als schmetterlingshaft schwebende und mit Zaubertönen singende Fee in einem Blau, das nur noch mit dem Himmel über der sehr gut besuchten Greifenstein-Felsenbühne konkurieren konnte.
    Ein großes Lob auch dem Chor (Direktion: Uwe Hanke), der musikalisch vom Komponisten Martin Lingnau nicht unbedingt mit einer dankbaren Aufgabe ausgestattet wurde und so mehr statistische Aufgaben mit Gesang zu bewältigen hatte, die aber – auch durch die Choreographie von Sigrun Kressmann – ansprechend über die Felsen kamen und wesentlich mit zum Gelingen dieser sehenswerten musikalischen Gaunerjagd (Musikalische Leitung: Rudolf Hild/Dieter Klug) beitrugen.

    red.
    Fotos: Theater Annaberg

    www.winterstein-theater.de

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