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März 2020

Coronavirus Annaberg-Buchholz

Die „Krone der Schöpfung“ hat ein Problem
oder: Kann eine Virus-Pandemie auch Chancen aufzeigen?

Täglich mehr Infizierte in der Welt, Europa und in Deutschland. Die Medien überschlagen sich, berichten, informieren. Die Staaten sind gefragt. Wie es aussieht wird soviel Geld locker gemacht wie noch nie, um die Menschen bei aller Sorge um die Gesundheit wenigstens sozial abzusichern. Denn das fehlte gerade noch, dass in einer Zeit gesundheitlicher Sorge noch Unruhen entstünden aus Angst wie es mit der nackten Existenz weiter geht.

abgrathaus (Andere)
Infos der Stadt zum Corona-Virus

Zum Glück ist in Deutschland genug Geld da, um die Wirtschaft, v.a. die Zugpferde wie Automobilindustrie, Energie abzufedern für einen Aufschwung danach, die Arbeitskräfte zu stützen mit Kurzarbeitergeld, den Stabilitätsfaktor Mittelstand zu halten, der auch für Strukturwandel potent ist und die vielen Klein- und Ein-Unternehmer unter die Arme zu greifen, um Ladenschließungen zu überstehen. Dazu viele Künstler mit kreativen Programme, die nichts zum Zusetzen haben in diesen Zeiten, brauchen Alimentierung.

Denn Kunst und Kultur ist auch in gesunden Zeiten ein Zuschussgeschäft und enorm wichtig für die Seele der Nation, das Glück der Menschen teilnehmen zu können an geistiger Blüte, der Auseinandersetzung um Denkprozesse und an überbordendem Humor, -auch dem schwarzen. Das macht uns frei auch von Ängsten, die in der letzten Zeit durch nationalistische Exzesse, Tötungsdelikte und Diffamierungen Andersgläubiger entstanden sind. Der Staat zeigt in Krisen was er kann und soll. Es beruhigt doch, wenn die Führungs-Egos und Wahlkämpfer plötzlich für das Volk agieren und gute Ideen entwickeln. Dankbar muss das Volk nicht sein, hat es doch die vollen Kassen des Gesundheitswesens, der Rentenkassen und v.a. die Steuertöpfe durch Produktivität gefüllt und mit Mindestlöhnen, Leiharbeit und Unterbezahlung in Frauentarifen, dem Solizuschlag u.ä. mehr – gelöhnt.

Nun müssen viele junge Menschen im homeoffice schwitzen und auch noch die zu Hause lungernden Kinder betreuen. Ja, da kommt man sich mal wieder näher, wenn Schulaufgaben am Laptop erledigt werden müssen und man spielen muss mit den sonst ganztags betreuten ganz Kleinen. Ein bissel Würdigung der Arbeit der Lehrer und Erzieher im eigenen Hinterkopf kommt da vielleicht auf und ein Einsehen, dass man nicht alles besser weiß wie es in der Schule zuzugehen hat.

Und die Wirtschaft? - darf sich ebenfalls besinnen, ob alles nach Corona so weitergehen muss wie bisher. Die Autoindustrie jetzt darf forschen und entwickeln, weil die Qualität in Zukunft wichtiger wird für den Verkauf als Quantität wie Hubraum und grenzenlos Geschwindigkeit auf den Autobahnen. Familien mit öffentlichen Nahverkehr und e i n e m  Auto fahren sicher besser als mit mehreren Wagen im privaten Fuhrpark, mit dem sie die Schulstraße und Zentrenverstopfen. Die sonst so umstrittenen und hinterfragten EU-Entscheidung hatten bei einem der letzten Gesetzentwürfe wenig Widerspruch, weil die Informationen darüber schon im Corona-Drive untergingen oder weil man fassungslos war über soviel Vernunft: nämlich: technische Geräte mit Langlebegarantie und Reparaturkonzepten auszustatten, auch wenn der Anschaffungspreis dann etwas höher sein sollte. Kommt uns im Osten irgendwie bekannt vor mit unserem R16-Rüher- und Mixgerät, was nach 40 Jahren immer noch arbeitet. Und was wird mit aufwendigen Dienstreisen und  Fahrzeiten zur Arbeit, wenn vieles im Homeservice, mit PC-/Telefon-Konferenzen und Videodemonstrationen erledigt werden kann? Die Unternehmen würden wirtschaftlicher.

Auch dürften Überlegungen, strategische Güter wieder heim zu holen und hier zu produzieren  relevant werden: Pharmazie ist lebenswichtig und darf nicht „ausgelagert“ werden. Es muss uns was wert sein, Zugriff auf Rohstoffe und auf Tabletten zu behalten. Und last not least: In den Flüchtlingslagern in Griechenland und der Türkei ist kein Platz, um Corona-Abstand zwischen Menschen und ihren Kindern zu halten; dort verkommt noch dazu die junge Generation in Krankheit und vielleicht großem Europa-Hass der Zukunft.

Unser Asylrecht geht dort genauso vor die Hunde wie die Chance, jungen Menschen eine Facharbeiter- und Studienzukunft bei uns einzuräumen. Aus Angst vor noch mehr Nationalismus schließen wir die gepflegte Europawelt und können am Ende unsere Kranken und Alten nicht mehr richtig pflegen, - auch solche, die heute noch AfD wählen. Wäre nicht heute eine Chance über Schatten zu springen und vieles anders zu machen, dann hätte die Coronakrise sogar eine Sonnenseite offenbart für die „Krone der Schöpfung“.

Und wirklich: ist nicht jetzt auch Zeit für ein wenig Zufriedenheit:
über tolle Reiseerlebnisse  nachzudenken
über die gemütliche Wohnung
über tolle Bücher, die man im bequemen Bett liest
in der Küche, wo früher der eigene Mann kochte,
das Schaumbad in der Wanne
einem guten Rotwein und die gedachte Zigarette
oder den Arzttermin, den man jetzt mal nicht in Anspruch nimmt....

Was fällt Ihnen zu diesem  Thema ein......?

Selbst die Kät 2021 - 500 Jahre +1 ist ein Grund, sich drauf zu freuen.
Und passen Sie auf die Senioren in Ihrer Nähe auf.

Eveline Schicker

Aktuelle Infos zur Coronavirus-Krise für die Stadt Annaberg-Buchholz

Jeden Tag, 17.15 Uhr mit neuen Informationen.
Rathaus Info-Tel.: 03733-425 174

Lieferservice Lebensmittel z.B. in „Rudis Laden“, Buchholzer Str. 31 in Annaberg,
Tel.: 0162 1500 676.