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Januar 2018

Im Lichterglanz ist Museumszeit

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Immer länger lichtelt ́s nach Weihnachten im Erzgebirge. Während früher im evangelischen Sachsen pünktlich nach Hohneujahr alles an Männeln, Pyramiden und Schwibbögen eingepackt wurde, bleiben in der dunklen Zeit nunmehr die Lichterbögen bis zum katholischen Maria- Lichtmess in den Fenstern.

Und so hat mancher Besucher noch lange die Lichtlfahrten durch die Gebirgsdörfer. Dazu kommen vielerorts schöne Ausstellungen der geschnitzten und gedrechselten Kunstwerke der einheimischen Handwerker, die nun endlich in Ruhe betrachtet werden können, - ohne Einkaufs- und Glühwein-Events, ohne Geschenkeverpacken und Vorkochen.

In der Baldauf-Villa in Marienberg können bis 21. Januar 2018 Weihnachtskrippen bewundert werden. Das zauberhafte Jugendstil-Ambiente der alten Unternehmervilla mit Wintergarten voller Palmen und blühenden Kamelien lässt sogar ein wenig orientalisches Flair aufscheinen. Es sind traditionell geschnitzte Krippen für die Wohnzimmerecke oder große für Kirchen, bekannte große Namen von Holzkünstlern bieten kleine Zaubereien wie Krippen auf Bäumen, Engelchen mit Federflügeln oder imposante Bibelgestalten. Doch auch ganz Heutiges tritt auf die Schaufläche: eine Doppelkrippe, bei der man die Hausnummer nicht verwechseln sollte.

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In dem einen Raum ist das Jesuskind schwarz und dabei fällt einem König das güldene Gastgeschenk aus der Hand und ein Kamel lunzt durchs Fenster. Nebenan das arme weiße Jesulein zwischen originellen Ochs und Eseln. Guntram Müller und sein Mildenauer Schnitzverein hätte den Untertitel „Karikatur“ruhig vernachlässigen können. Den Besuchern ist wie ihnen Humor nicht fremd. Und wie wohltuend, dass wir über Heiligenlegenden endlich auch liebevoll schmunzeln können! Daneben ganz klassisch und meisterlich Hartmut Rademanns (Schwarzenberg) „Heilige Familie“. Die Werkstatt Köhler glänzt durch modernes Edeldesign, dass so perfekt ist, dass es fast schon wieder langweilt. Intimere Szenen haben einen Klöppel-Plafon, eine Keramikkrippe besticht durch glänzende Rundlichkeiten und alte Papier-Prägekrippen sehen aus wie altes Märchenspiel-Theater. Eine böhmische Trachten-Krippe wurde gesichtet und auch Traumschwibbögen mit beweglichen Szenen. Zusammen mit schlichten Sternen-Tannenbäumen und Kaffeeduft und viel Ruhe in den Räumen ist der Besuch der Schau Genuss und Entspannung.

In Annaberg wird in dieser Zeit empfohlen, die kleine , aber feine Weihnachtsausstellung im Erzgebirgsmuseum nachzuholen; die Manufaktur der Träume zeigt noch ihre mit Märchen bemahlten Schachteln und im Großen Saal des Erzhammers öffnet ab 13.1. 2018, 10 Uhr, die Januar-Schau „Sammlerwelten -Lieblingsstücke erzgebirgischer Volkskunst“. Das Wetter verhindert gerade das Skifahren oder Blumenpflücken. Genießen Sie also mit Kind und Kegel in schön gestalteten Räumen die Herrlichkeiten heimatlicher Liebe aus Holz und Farbe.

Eveline Figura